
Eine Straße ist für viele Tiere ein gefährliches Hindernis. Unzählige große und kleine Tiere werden jedes Jahr getötet. Auch für die Verkehrsteilnehmer können kreuzende Tiere gefährlich sein. Der Bau unseres ausgedehnten Straßennetzes hat die Lebensräume der Tiere sozusagen zerschnitten und das Leben für verschiedene Arten zusätzlich erschwert. Der Nationalpark Hoge Kempen setzt sich daher stark für Defragmentierungsmaßnahmen ein, um diese Lebensräume wieder miteinander zu verbinden. Das ist sowohl für die Verkehrssicherheit als auch für die Artenvielfalt eine gute Nachricht.
Flämisches Aktionsprogramm Ökologische Defragmentierung
Um die Fragmentierung zu bekämpfen, setzt die flämische Regierung auf ein fundiertes Mehrjahresprogramm: das Flämische Aktionsprogramm Ökologische Defragmentierung (VAPEO). Im Zeitraum 2019-2024 setzt VAPEO 15 Projekte entlang regionaler Straßen um, die Lebensräume von Tieren wieder miteinander verbinden sollen. Es gibt verschiedene Arten von Defragmentierungsmaßnahmen, um Lebensräume zu verbinden, wie z. B.: ein Ökodukt, eine Randstreifenbrücke, ein Ökotal, ein Ökotunnel, ein Amphibientunnel, ...

Ontsnipperingsprojecten
Ein Blick auf die Karte des Nationalparks Hoge Kempen zeigt, dass zwei große Straßen die grüne Nord-Süd-Achse des Nationalparks durchschneiden: die N75 und die E314. Der Bau der Autobahn E314 zwischen 1969 und 1976 hatte negative Auswirkungen auf den Zusammenhalt des Nationalparks und insbesondere auf die vorhandene Fauna. Im Jahr 1999 wurden die ersten Vorschläge und Szenarien für die Entflechtung der Strecke zwischen den Ausfahrten 32 (Genk) und 33 (Maasmechelen) der E314 ausgearbeitet. Seitdem wurden mehrere Defragmentierungsmaßnahmen systematisch durchgeführt:
- Einrichtung von Ökorasters auf beiden Seiten der Autobahn (insbesondere in den Jahren 1998, 1999 und 2004)
- Bau von drei neuen Ökotunneln und Umwandlung einer bestehenden Unterführung in einen Ökotunnel mit gemeinsamer Nutzung durch Wanderer und Radfahrer (2001);
- Schließung einer Straße (N730) zwischen der N75 und dem bebauten Gebiet von Wiemesmeer (2003) und Umwandlung der bestehenden großen Brücke über die Autobahn in ein Ökodukt mit touristischem Radweg („Ökodukt Wiemesmeer“) (2004)
- Schließung der städtischen Touristenstraße (Weg naar Heiwijck) (2005) und Umwandlung der bestehenden kleinen Brücke in eine Bermenbrücke ('Bermenbrücke Heiwijck') mit gemeinsamer Nutzung durch Wanderer und Radfahrer. Die letzten größeren Ausstattungsarbeiten, um die Brücke selbst für die Fauna geeignet zu machen, sind für das Jahr 2020 vorgesehen;
- Bau des Ökodukts Kikbeek (in den Jahren 2005-2006);
- Ökobrücke Boslaan N75 in Lanklaar (2024 - ... )
- Bau der Ökovallei Zwarte Berg in Oudsbergen (2024 - ...)
- Ökovallei mit Fahrradverbindung - verbunden mit dem Naturentwicklungsprojekt Bergerven an der N771 bei Bergerven in Dilsen-Stokkem